Dreißig Jahre sind vergangen, seit ich mein Studium abgeschlossen habe und seit mehr als zwanzig Jahren arbeite ich als selbständige Gestalterin.
1990 habe ich als Schmuckdesignerin Diplom gemacht. Das ist lange her. Die Fachhochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd stand damals ganz und gar unter dem Stern der Ulmer Hochschule und diese in der Tradition des Bauhauses: Alles drehte sich um das Prinzip des Gestaltens – von der Ideen(er)findung bis hin zum fertigen Produkt.
Wenn man das verstanden hatte, war es egal, ob am Ende ein Plakat an der Wand hing, ein Staubsauger saugte oder ein Ring den Finger schmückte. Alle Produkte waren das Ergebnis des gleichen Prozesses.
Geprägt von dieser Zeit und dem Credo, dass ich alles entwerfen kann, weil nicht das WAS sondern das WIE ausschlaggebend ist, habe ich in meinem Berufsleben so unterschiedliche Dinge gemacht wie Brillen entwerfen, Innenräume von Segelyachten planen, Print- und Onlinemedien konzipieren, Hunde- und Katzenspielzeug entwickeln, ein Kartenspiel ausdenken und Geschichten illustrieren.
Alles, was ich gestern getan habe, heute tue und morgen noch tun werde, begeistert mich. Ich könnte mir keinen geeigneteren Beruf vorstellen als den der Gestalterin, egal ob als Grafikdesignerin, Illustratorin, Onlineredakteurin
oder Spielerfinderin.